Horst Köppel |
Sein Engagement in Krefeld stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Ein Grund für die Trennung von Feldkamp war dessen Forderung nach einem langfristigen Vertrag, der der Verein aber nicht nachkommen wollte. Köppel dagegen wurde dieser Wunsch erfüllt. Er erhielt einen 3-Jahresvertrag, doch der Öffentlichkeit wurde eine Vertragsdauer von lediglich 2 Jahren vorgegaukelt, um Unverständnis am Vorgehen des Vereins zu vermeiden.
Köppel änderte damals das Spielsystem der Mannschaft. Uerdingen spielte daraufhin zwar sehr attraktiv, doch der sportliche Erfolg blieb leider aus. Die Kritiker bescheinigten dem Team regelmäßig gute Leistungen, aber nur selten wurde Mannschaft dafür mit Siegen belohnt. Mit dem ausbleibenden Erfolg wuchs von Spiel zu Spiel der Unmut der Fans. Statt des eigentlich anvisierten UEFA-Cup-Platzes steckten die Uerdinger von Beginn an im Abstiegskampf. Nach einer 0:3-Niederlage Anfang November 1987 bei den Münchener Bayern überwarf sich Köppel mit Keeper Werner Vollack und schmiss den Publikumsliebling daraufhin zum großen Ärger der Fans aus dem Verein. Beim folgenden Heimspiel gegen Waldhof Mannheim (1:1) musste Köppel die Grotenburg durch einen Hinterausgang verlassen, um den aufgebrachten Anhängern nach Spielende zu entgehen.
Nach zwei weiteren sieglosen Spielen wurde Köppel nach nur sechs Monaten in Uerdingen am Ende der Hinrunde entlassen und durch Rolf Schafstall ersetzt.
Zur Saison 1988/89 heuerte Köppel bei Borussia Dortmund an und führte den BVB gleich in seinem ersten Jahr zum DFB-Pokalsieg. Nach drei erfolgreichen Jahren in Dortmund übernahm er 1992 die Düsseldorfer Fortuna, die er aber nicht vom Abstieg aus der Bundesliga retten konnte. 1994 folgte ein Engagement beim FC Tirol Innsbruck, ehe er Co-Trainer unter Jupp Heynckes bei Eintracht Frankfurt wurde. Nach einer weiteren Station in Japan bei Urawa Red Diamonds, unterzeichnete Köppel bei Borussia Dortmund einen Vertrag als Talentscout, auf den ein Engagement als Amateurtrainer des Vereins folgte. Ab 2004 arbeitete er für Borussia Mönchengladbach als U23-Trainer und wurde dort 2005/06 noch einmal Trainer der Profis. 2006 unterzeichnete Köppel einen Vertrag bei Al Wahda (Abu Dhabi), wurde aber bereits nach 4 Pflichtspielen wieder entlassen.
Als der KFC 2007 auf der Suche nach einem erfahrenen Trainer als Nachfolger für Jürgen Luginger war, wäre es fast zu einem Comeback in Uerdingen gekommen. Nachdem jedoch keine Einigung erzielt werden konnte holte der KFC Alexandar Ristic als Coach. Zuletzt arbeitete Köppel 2009 beim FC Ingolstadt.
Als Spieler war er von 1966 bis 1979 für den VfB Stuttgart und Borussia Mönchengladbach aktiv. Mit der Borussia wurde er 1970, 1971, 1975, 1976 und 1977 Deutscher Meister. Außerdem gewann er mit den Fohlen 1975 und 1979 den UEFA-Pokal. Dazwischen spielte Köppel im Sommer 1976 und 1977 in der nordamerikanischen Profiliga NASL für die Vancouver Whitecaps. In der Nationalmannschaft spielte Köppel von 1968 bis 1973 elf Mal und erzielte zwei Tore. Er stand im Kader der deutschen Nationalmannschaft, die 1972 in Belgien Europameister wurde.
Wir wünschen alles Gute!
Neben Horst Köppel hat heute auch ein weiterer Uerdinger Ex-Trainer Geburtstag. Peter Wongrowitz, der mit dem KFC 2011 in die NRW-Liga aufgestiegen ist, wird heute 63 Jahre alt. Auch ihm alles Gute!