Oliver Bierhoff |
Alles in allem traf der ehemalige Uerdinger Junioren-Auswahlspieler in jener Saison (inklusive DFB-Pokal und UEFA-Cup) neunmal in 27 Partien. In seiner zweiten Spielzeit kam allerdings lediglich ein weiteres Tor hinzu, als Bierhoff erneut nur wenige Minuten nachdem er ins Spiel kam, den 2:2 Endstand beim späteren Bundesliga-Absteiger FC Homburg erzielte. Der gebürtige Karlsruher wechselte daraufhin zu den Uerdinger Ligakonkurrenten vom Hamburger SV, sowie hinterher zu Borussia Mönchengladbach, kehrte jedoch als Spieler nie wieder in die Grotenburg zurück. Auch nicht, als Bierhoff (nach weiteren Stationen beim einstigen SV Austria Salzburg und dem italienischen Club Ascoli Calcio) im Sommer 1995 mit Friedhelm Funkel über ein Comeback beim KFC verhandelte. Der Transfer des Mittelstürmers scheiterte letztendlich aber an der zu hohen Ablöseforderung von rund 2 Millionen D-Mark, so dass er in Italien blieb und beim Aufsteiger Udinese Calcio 1896 unterschrieb.
Bei Udinese gelangen Bierhoff (der im Jahr zuvor mit Ascoli noch in die dritte Liga abgestiegen war) in seiner ersten Saison 17 Treffer in der Serie A, die ihm letzten Endes auch eine für manche etwas überraschende Nominierung zur Europameisterschaft in England bescherten. Dort hatte Bierhoff dann im kompletten Turnierverlauf insgesamt nur zwölf Minuten auf dem Platz gestanden bevor er im Finale gegen Tschechien eingewechselt wurde, die (nach einem 0:1 Rückstand) beiden vielleicht wichtigsten Treffer seiner Karriere erzielte und Deutschland, an der Seite seines ehemaligen Uerdinger Sturmkollegen Stefan Kuntz, zum bislang letzten großen Titelgewinn führte.
Anknüpfend daran holte sich Bierhoff in der Spielzeit 97/98 im Trikot von Udinese (noch vor Ronaldo, Roberto Baggio, Gabriel Batistuta und Alessandro del Piero) die Torjägerkanone in Italien, sowie die Meisterschaft mit dem A.C. Milan im Jahr darauf. Im Anschluss an seine späteren Vereinswechsel zum AS Monaco und Chievo Verona, beendete „Deutschlands Fussballer des Jahres 1998“ seine Profi-Laufbahn bekanntlich gänzlich und agiert seitdem in der Rolle des so genannten „Teammanagers“ der Nationalmannschaft, die seinerzeit eigens für Bierhoff geschaffen wurde. Wir wünschen alles Gute!