Stephan Paßlack |
Erst nachdem die Uerdinger in der Saison 1992/93 erneut in die 2.Bundesliga mussten, unterschrieb Paßlack beim 1.FC Köln. Für die Domstädter bestritt er hinterher 18 Liga-Partien, wurde vom damaligen FC-Coach Morten Olsen aber zumeist nur eingewechselt. So zog es ihn im Sommer 1994 zu Eintracht Frankfurt. In der Mainmetropole bekam er von Jupp Heynckes jedoch keine echte Chance und blieb bis Ende Oktober ohne Einsatz in der Bundesliga. Ein Glücksfall für Uerdingen, denn den Blau-Roten gelang es daraufhin den Abwehrspieler wieder nach Hause zu holen.
Sein inzwischen legendäres Comeback für Uerdingen gab Paßlack somit schon am 5.November 1994 bei einem Heimspiel gegen Bayern München in der ausverkauften Grotenburg. Die Bayern erhielten damals bekanntlich in der 89.Minute einen äußerst fragwürdigen Elfmeter, den Rekordnationalspieler Lothar Matthäus zum 1:0 für die Münchener vollstreckte. In der Nachspielzeit kam die Funkel-Truppe noch zu einer letzten Ecke, die ausgerechnet Paßlack mit der Schulter zum viel umjubelten Ausgleich im Tor der Bayern unterbrachte. Deren Keeper Oliver Kahn war über diesen Treffer so erbost, dass er nach Abpfiff ein Loch in die Türe der Gästekabine trat.
Am Saisonende feierte „Bayer 05“ schließlich den verdienten Klassenerhalt und stand dabei nicht ein einziges Mal auf einem der drei Abstiegsplätze. Paßlack hatte daran nicht nur durch seine konstant guten Leistungen einen großen Anteil, sondern auch durch seine enorme Torgefährlichkeit. Der Abwehrspieler wurde seinerzeit mit acht Toren in nur 22 Einsätzen der erfolgreichste Torschütze in Reihen der Blau-Roten.
Auch im Jahr darauf wusste Paßlack zu überzeugen und so war es (obwohl die Mannschaft hinterher leider doch wieder absteigen musste) wenig verwunderlich, dass andere Bundesliga-Vereine erneut großes Interesse an ihm zeigten und er schließlich für 700.000 Mark zu Borussia Mönchengladbach wechselte. Bei den Fohlen setzte Paßlack sich schnell durch und wurde im Oktober 1996 sogar in die Deutsche Nationalmannschaft berufen. In seiner Gladbacher Zeit bestritt er insgesamt 4 A-Länderspiele (1 Tor). Doch in seinem dritten Jahr am Bökelberg stieg auch die Borussia überraschend ab, so dass Paßlack zum TSV 1860 ging und der Bundesliga dabei weiterhin erhalten blieb. Nach zwei Jahren bei den Löwen, bei denen er auch in den beiden Champions League Qualifikationsspielen gegen Leeds United zum Einsatz kam, folgten noch 3 Jahre beim 1.FC Nürnberg, mit denen er später zum insgesamt fünften Mal aus der Bundesliga abstieg. Im Sommer 2003 glückte ihm zwar auch dort der direkte Wiederaufstieg, doch Paßlack selbst kam dabei nur noch auf sieben Partien für den Club.
Als dann letztendlich die Anfrage vom KFC kam, ob er unter seinem ehemaligen Jugendtrainer Wolfgang Maes noch einmal für seinen Verein in der Regionalliga Nord spielen wolle, sagte der inzwischen fast 34-Jährige ganz zur Freunde der Uerdinger Fans umgehend zu. Der KFC sorgte anschließend in der Spielzeit 2004/05 sportlich für Furore, doch die finanziellen Sorgen stürzten den Verein in die Insolvenz und durch den Lizenzentzug musste die Mannschaft am Ende runter in die Viertklassigkeit. Paßlack blieb jedoch wiederholt als einer der wenigen Spieler an Bord und lief auch in der Saison 2005/06 in Blau-Rot auf, bevor einer der beliebtesten Akteure unserer Vereinsgeschichte seine Karriere ein Jahr später endgültig beendete.
Alles in allem bestritt der gebürtige Moerser, der auch aktuell noch regelmäßig in der Grotenburg zu Gast ist, 201 Pflichtspiele für Uerdingen und erzielte dabei 26 Tore.
Neben Stephan Paßlack feiern heute auch unsere ehemaligen Spieler Richard Walz (47), Shawn Petroski (37) und James Igwilo (36) ihren Geburtstag. Wir wünschen alles Gute!