Wolfgang Maes |
Mitte der 70er wäre Maes fast schon als Spieler in Uerdingen gelandet. Der damalige Lizenzspielleiter Paul Hufnagel war von seinen Qualitäten überzeugt und wollte ihn von Preußen Krefeld an den Löschenhofweg holen. Durch den Aufstieg der Uerdinger in die Bundesliga 1975 sah Maes allerdings nur wenige Chancen regelmäßig zum Einsatz zu kommen und der Wechsel zerschlug sich.
In den 80er und 90er Jahren war er dann aber im Anschluss an seine aktive Laufbahn als Jugendtrainer verschiedener Altersklassen ein wichtiger Teil der damals sehr erfolgreichen Jugendarbeit des Vereins, die gerade in den 80er Jahren bundesweit neue Maßstäbe setzte. Maes holte dabei mit seinen Teams regelmäßig die Meisterschaft in den jeweils höchsten Spielklassen und qualifizierte sich damit für diverse Deutsche Meisterschaften. Sein größter Erfolg war der Gewinn der Deutschen Meisterschaft 1987 mit der Uerdinger B-Jugend, die den 1.FC Nürnberg im Finale mit 4:0 bezwingen konnte.
1998 holte er mit dem A-Jugend DFB-Pokal einen weiteren bundesweiten Titel, der fast noch höher einzustufen ist als die Meisterschaft 1987, da er noch überraschender war. Denn nach der Trennung von der Bayer AG musste auch die Jugendabteilung inzwischen unter wesentlich schwierigeren Bedingungen arbeiten. Umso sensationeller war also der 4:3-Endspieltriumph der Maes-Elf im Elfmeterschießen über den großen Favoriten Eintracht Frankfurt.
Vor allem der danach folgende Absturz der 1.Mannschaft ins Amateurlager im Jahre 1999 und die damit immer größer werdenden finanziellen Zwänge für den Verein erschwerten eine professionelle Jugendarbeit dann noch mal um ein vielfaches. Dennoch schafft es Maes auch weiterhin immer wieder eine schlagkräftige A-Jugend zu formen. Als beispielsweise 2003 die Junioren-Bundesliga eingeführt wurde, konnte er sich mit der Uerdinger U-19 auch für diese Spielklasse qualifizieren.
Als Claus-Dieter Wollitz 2002 die 1.Mannschaft als Trainer übernahm, machte er Maes zum Co-Trainer. Zwei Jahre arbeitete Maes parallel als Co-Trainer in der Regionalliga und als Chefcoach der U-19. In der Endphase der Saison 2003/04 übernahm er die 1.Mannschaft für die letzten vier Spieltage als Interimstrainer, eine Rolle die er 1999/2000 schon einmal für zwei Spiele innehatte (nachdem seinerzeit Trainer Herbert Schäty entlassen worden war).
Im Sommer 2004 wurde Maes bekanntlich endgültig zum Cheftrainer des KFC, beziehungsweise zum Teamchef, da ihm die nötige Lizenz für die Regionalliga fehlte. Trotz zahlreicher Abgänge sorgte Maes mit der Mannschaft für Furore in der damals dritthöchsten Spielklasse und stürmte mit packendem Fußball zwischenzeitlich sogar die Tabellenspitze. Die Altlasten des Vereins machten der so toll aufspielenden Truppe und ihrem Trainerteam dann aber einen Strich durch die Rechnung, was hinterher im Insolvenzplanverfahren und dem Lizenzentzug gipfelte.
Nach dem Zwangsabstieg in die Oberliga Nordrhein zerfiel die Mannschaft, Trainer Maes blieb dem Verein jedoch erhalten. Unter der Last des laufenden Insolvenzverfahrens stellte der Coach kurzfristig ein Team zusammen, das möglichst den direkten Wiederaufstieg schafften sollte. Trotz eines guten Starts in die Saison, tat sich die Mannschaft zunehmend schwerer. Als Maes dann mit drei Niederlagen ins Jahr 2006 startete, folgte die überraschende Entlassung des äußerst beliebten Übungsleiters.
Knapp drei Jahre später befand sich der KFC im Abstiegskampf der Verbandsliga, als Präsident Lakis den ehemaligen Trainer, der zwischenzeitlich beim SV Straelen tätig war, im Januar 2009 als neuen sportlichen Leiter nach Uerdingen zurückholte. Nach der Entlassung von Trainer Uwe Weidemann im September des gleichen Jahres übernahm Maes die Mannschaft wieder als Teamchef, musste Ende März aber seinen Platz wieder räumen und wurde durch Edgar Schmitt ersetzt. Im Juni 2010 trennten sich dann endgültig die Wege.
Maes wurde im Anschluss dessen zunächst Koordinator des Sportverbandes der Stadt Neuss, bevor er sich im Jahre 2011 schließlich TuRa Brüggen anschloss. Dort ist er seit wenigen Wochen nicht nur für die Jugend des Vereins, sondern (als Nachfolger des ehemaligen Bundesligaprofis Hans-Jörg Criens) auch für die Damenmannschaft in der Niederrheinliga verantwortlich. Wir wünschen alles Gute!