Donnerstag, 4. Dezember 2014

Wolfgang Schäfer

Wolfgang Schäfer
Unser ehemaliger Spieler und Pokalheld Wolfgang Schäfer feiert heute seinen 56. Geburtstag. Nach starken Leistungen bei den Amateurclubs FC Greisheim und Rot-Weiß Frankfurt wurde Schäfer 1981 Profi beim damaligen Zweitligisten Union Solingen. 1984 kam der gebürtige Frankfurter mit der Empfehlung von 21 Zweitligatoren nach Krefeld. Die Dienste des Stürmers waren Uerdingen damals rund 500.000 Mark wert – eine Investition, die sich aber lohnen sollte. In seiner ersten Bundesliga-Saison wurde er mit 12 Toren auf Anhieb zu Uerdingens bestem Torjäger. Die „Schäfer-Stündchen“ im Frühjahr 1985 mit drei Treffern gegen Werder Bremen und einem Doppelpack gegen den 1. FC Köln machten ihn zum absoluten Kultspieler, der damals selbst in Badeschlappen in jeder Krefelder Diskothek ein gern gesehener Gast war.

Seine größte Stunde schlug am 26. Mai 1985 im Berliner Olympiastadion, als ihm der 2:1-Siegtreffer im Pokalfinale gegen Bayern München glückte. Aus der überschäumenden Freude über den Pokalsieg heraus beschloss er den „Pott“ nach der Siegesfeier mit ins Bett zu nehmen. Dass er durch diese Aktion seinen Spitznamen „Kap“ (nicht „Cup“) bekommen hat, ist ein viel verbreiteter Irrglaube und wird gerne im Zusammenhang mit dieser Anekdote erzählt. Schäfer hatte den Namen aber schon zu Saisonbeginn erhalten und zwar in einem ganz anderen Zusammenhang. Der Hesse Schäfer fragte Horst Feilzer ob er „ne´ Kap“, sprich einen an der Kappe habe. Seit diesem Moment wurde er nur noch „Kap“ gerufen.

Der Pokal war aber Schäfers Wettbewerb. Im DFB-Pokal machte er in sechs Spielen drei Tore und im Europacup glückten ihm in seinen fünf Einsätzen ebenfalls drei Treffer, darunter auch zwei Treffer beim legendären 7:3 über Dynamo Dresden.

Im Sommer 1986 verließ er den Verein in Richtung Homburg. Am 22. August 1987 rückte er noch einmal in die Schlagzeilen, als er gegen Bayern München in der 66. Minute eingewechselt wurde und die Saarländer mit zwei Treffern zum Sieg schoss.

In seinem letzten Jahr im Profifußball  ging er wieder in die 2. Bundesliga und schoss in der Saison 1988/89 für Kickers Offenbach und Rot-Weiss Essen in 30 Spielen sieben Tore.
Im Anschluss spielte er noch einige Jahre im Amateurbereich. Ende August 1992 machte der damals in der hessischen Bezirksliga kickende, inzwischen schon fast 34-jährige Schäfer dem Uerdinger Trainer das (ernst gemeinte) Angebot sein Comeback für die Blau-Roten in der Bundesliga zu geben. Der etwas verdutzte Funkel verzichtete aber dankend.

Schäfer ist dem Verein immer noch mit dem Herzen verbunden und war in den letzten Jahren mehrfach extra aus dem Rhein-Main-Gebiet nach Krefeld gereist, um sich ein Heimspiel seines Ex-Clubs anzusehen. 2007 gab es sogar Überlegungen Schäfers sich im Vorstand des KFC zu engagieren, was aber damals im Sande verlief.

Inzwischen betreibt Wolfgang Schäfer eine Fußballschule in Tirol. Wir wünschen alles Gute!